Teresa & Julia, Fashionmom´s & die Gründerinnen von „my first spoon“. Das Label mit Onlineshop steht für hochwertiges, nachhaltiges Silberbesteck für Kinder.

© Lina Thomsen Photography 

„Silber gehört auf den Tisch“, finden Teresa & Julia. Deswegen haben die beiden Powerfrauen das Label „my first spoon“ gegründet, welches stilvolle und nachhaltige Silberartikel für Kinder vertreibt. Ihr Vermarktungsansatz  ist einzigartig, denn sie wollen Silber im Einsatz zeigen und zwar nicht an der Tafel, sondern im Alltag. Im Interview nehmen uns die beiden mit in ihre wunderbare, „versilberte“ Welt, sprechen über Visionen, Werte und den Alltag einer „Gründermama“ im Corona Lockdown.  


Stellt euch doch kurz bei uns vor und gebt uns eine Übersicht über „my first spoon“.

 

Wir sind Teresa & Julia, beide 40 Jahre alt, Mütter und die Gründerinnen von „my first spoon“. Seit mehr als 27 Jahren sind wir befreundet. Julia lebt in der Nähe von München am schönen Ammersee, sie ist verheiratet und hat zwei Töchter im Alter von 4 und 7. Teresa ist ebenfalls verheiratet und lebt in der Hafenstadt Flensburg. Ihr Sohn ist 7 Jahre alt. Gemeinsame Mädls-Wochenenden sind ein fester Bestandteil in unserer mehr als 1000 km entfernten Freundschaft und bei genau so einem Ausflug im November 2019 entstand unsere „bayerisch-schleswig-holsteinische Unternehmung“. Der Meilenstein für die Gründung des Labels „my first spoon“ wurde gelegt. Alle Artikel von „my first spoon“ entstehen bei Robbe & Berking, der ältesten und bekanntesten Silbermanufaktur Deutschlands in Flensburg. Die Silbermanufaktur ist an sämtlichen Königshäusern mit ihrem Silberbesteck vertreten und stattet Privatjets und Yachten aus.

Unser Vermarktungsansatz ist einzigartig, denn wir wollen Silber im Einsatz zeigen und zwar nicht an einer Tafel, sondern im Alltag. Bei den meisten Onlinehändlern wird Silber in einer langweiligen Schatulle präsentiert und vermittelt so den Eindruck, es gehöre in den Schrank. :-) Wir beide finden: das Silber MUSS unbedingt benutzt werden und es ist viel zu schade, um in der Schublade zu verstauben. Deshalb gehen wir mit „my first spoon“ neue Wege, vor allem in der Bildsprache und nach dem Credo: „Silber gehört auf den Tisch“! Wir wollen weg von dem Image, dass „Silber etwas für Menschen gehobenen Alters“ ist. Diesen Weg verfolgen wir konsequent in allen Bereichen: Website, Social Media und auf dem Blog.

© Lina Thomsen Photography 


Was hat euch bewegt zu gründen? Wie ist die Idee zu „my first spoon“ entstanden? 

 

Mit dem Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 sind für uns im ersten Moment Träume zerplatzt. Wir beide sind schon viele Jahre unternehmerisch tätig: Julia im Kursgeschäft für werdende Eltern und Teresa in der Touristikbranche. Beide Tätigkeitsbereiche kamen gänzlich zum Erliegen, von jetzt auf gleich. Nachdem wir uns zwei Wochen in der Schockstarre befanden, haben wir die Ärmel hochgekrempelt, unsere Tränen getrocknet und unsere neue Geschäftsidee „my first spoon“, die wir im November 2019 bei unserem Hamburg-Trip gesponnen haben, blitzschnell in die Tat umgesetzt. Höchst motiviert und voller Tatendrang haben wir nächtelang durchgearbeitet. Am 16. April 2020 ging unsere Website mit dem Silber-Shop online.

Unsere heutige Zeit empfinden wir beide als sehr schnelllebig. Persönlich ist es uns wichtig, etwas Beständiges und Nachhaltiges zu verkaufen. Mit unserem Unternehmen und der Idee dahinter, möchten wir weg von Plastik und Wegwerf-Mentalität, hin zu Nachhaltigkeit und Tradition. Und das alles: handgemacht und "made in Germany“.

Wir wünschen uns, dass alte und lang gelebte Traditionen wieder zurück an den Familientisch kehren und Silberbestecke wieder in die Köpfe der Menschen, vor allem in die von jungen Familien, zurückkehren. Ein schön gedeckter Tisch mit unseren Bestecken für die ganze Familie kann unserer Meinung nach „hip“ sein und dafür stehen wir. Außerdem ist es uns wichtig zu zeigen, dass es möglich ist, als Mama selbständig zu sein und ein Unternehmen zu gründen. Wir beide finden, dass es viel zu wenig Gründerinnen in Deutschland gibt. Wir wünschen uns, dass sich mehr Frauen, diesen Schritt trauen. Familie und Unternehmertum sind nämlich durchaus miteinander vereinbar! Unsere Mission ist es mit „my first spoon“ auch, anderen Frauen und vor allem Müttern Mut zu machen und ihnen zu zeigen: Es ist machbar, du musst es einfach nur tun! „Women Empowerment“ leben wir und unser inspirierendes Motto lautet: Zusammen sind wir besser! Selbst in diesen harten Zeiten sind wir der Meinung, dass es sich lohnt zu gründen, denn es ist erfüllend und ein Wahnsinnsgefühl, ein eigenes Business zu haben.

 

Hattet ihr Bedenken vor der Gründung und was hat euch geholfen, gegen Zweifel anzugehen? 

 

Na klar hatten wir Bedenken. Einen Online-Shop zu gründen, das hatten wir noch nie zuvor gemacht. Wir beide sind stark in der Kommunikation und im Vertrieb, haben ein Auge für schöne Dinge, sind voller Ideen und willenstark. Aber das Thema Technik, Onlinemarketing, Google und SEO waren damals nicht unser Steckenpferd. Wir hatten jede Menge Learnings im letzten Jahr. :-) Wenn wir etwas nicht verstanden haben, haben wir uns Hilfe geholt, haben nachgefragt, nachgelesen und es auch einfach mal ausprobiert. Geholfen haben wir uns gegenseitig. Es ist Fluch und Segen zugleich, ein Unternehmen zu zweit zu gründen, gerade wenn man befreundet ist. Aber für das Thema „Zweifel“ und „Niederschläge“ hilft es enorm, einen Menschen an der Seite zu haben, der einen gut kennt, der einen versteht und mit dem man Freud und Leid teilen kann. Und mit dem man auch - wohl überlegt versteht sich - mal mutig sein und Zweifel über Bord werfen kann.

 

Welche Rolle spielen die sozialen Medien für euer Unternehmen? 

 

Instagram & Co haben schon einen großen Einfluss auf junge Menschen heute. Auch Schwangere oder frisch gebackene Eltern lassen sich dort inspirieren und zum Kauf animieren. Kurzum: Unsere Zielgruppe tummelt sich genau da! Sicher sind wir uns, dass wir diese Medien brauchen, um mit unsere neuen Strategie „Silber in real live“ erfolgreich zu sein. Denn welches Medium eignet sich besser als die sozialen Medien und Silber am Familientisch und Silber im täglichen Einsatz zu zeigen. Wir schauen zu, wir schauen hin und wenn es uns gefällt, merken wir es uns und kaufen es uns. Da möchten wir natürlich dabei sein und mitmachen und geben uns hier deshalb besonders viel Mühe, in den sozialen Medien zu glänzen.

Wir sind quasi überall! Allen voran natürlich auf unserer eigenen Website www.myfirstspoon.de. Dort berichten wir natürlich auch über uns beide. Aber auch bei allen anderen Social Media Kanälen sind wir vertreten: Ihr findet uns auf Instagram myfirstspoon.de, auf Facebook unter myfirstspoon, auf Pinterest, bei Clubhouse und wir haben sogar einen eigenen Podcast, der auf allen Kanälen wie spotify.de, bei apple.podcast.de bei podtail.de, bei podcast.de, Google Podcast und vielen mehr zu finden ist. Auch auf LinkedIn und bei Xing sind wir dabei, ebenso wie auf Twitter.

 

Wie sieht euer typischer Alltag als Mama & Unternehmerin aus? Wie meistert ihr den Spagat zwischen Familienleben & Business? 

 

Aktuell ist unser Alltagsleben aufgrund der Coronakrise auf den Kopf gestellt. Da wir beide kaum Kinderbetreuung haben, ist unser Tagesablauf derzeit anders als sonst. Wir versorgen die Kinder, dann geht es in Richtung Home-Schooling (wir haben ja beide ein Kind in der ersten Klasse). Laptop herrichten, Einwählen, Klassenkonferenz, Aufgaben machen und danach üben. Zwischendrin eine Brotzeit richten, das andere Kind versorgen und unterhalten und natürlich das Chaos aufräumen - dann Mittagessen kochen - man merkt schon, so kann es nicht bleiben. Aktuell arbeiten wir beide sehr viel nachts, wenn die Kinder im Bett sind oder am Wochenende. Das kann kein Dauerzustand sein. Wenn alle Kinder wieder einen geregelten Alltag haben, sieht unser Alltag natürlich anders aus. Wir haben Termine mit Partnern und Redaktionen, wir planen Shootings, drehen Storys für Instagram, sprechen einen Podcast ein oder bauen am neuen Shop. Und Zwischendrin beraten wir Kunden, wickeln Bestellungen ab und kümmern uns eingehende Emails. Es wird also nicht langweilig. Wir teilen uns bis Ende März noch eine Vollzeit-Stelle im Sales, diese geben wir aber auf um uns voll und ganz „my first spoon“ zu widmen. Wir freuen uns darüber sehr! Ein großer Schritt für uns als Unternehmerinnen. Natürlich darf man an der Stelle auch nicht vergessen, dass wir immer Unterstützung von unserer Familie haben. Alle stehen voll hinter uns und unserem Startup und helfen wo sie können. Das ist schon eine große Bereicherung für uns. Nichts desto Trotz: Es ist wie die Frage ja auch schon darstellt: ein Spagat!

Was macht euch glücklich und was zieht euch runter? Wie motiviert ihr euch an schlechten Tagen? 

 

Es sind tatsächlich die kleinen Dinge. In Bezug auf „my first spoon“ sind es die tollen Mails oder Briefe, die wir für unsere Idee bekommen. Es ist noch nie vorgekommen, dass uns jemand gesagt hat, dass wir eine doofe Idee hatten und das das nichts werden kann. Ganz im Gegenteil: Wir erhalten sogar handschriftliche Briefe von Menschen, die uns zu dem was wir tun gratulieren und uns motivieren. Persönlich hilft uns beiden Sport, frische Luft, schöne Blumen im Haus - aber auch ein großes Glas Wein, Schokolade und gute Gesellschaft! Und nicht zu vergessen: unsere Kinder. Sie finden uns als Gründer-Mamas nämlich super und sind eigentlich die größten Fans unseres Silbers. Das macht uns sehr stolz.Sie sagen auch oft: „Mama, das funkelt so schön oder Mama, ich liebe meinen Löffel, weil ich mich darin angucken kann.“ ;-)

 

Was tut ihr bewusst für euch? Gibt zum Beispiel eine regelmäßige Me-time?

 

Das versuchen wir natürlich. Aber wir müssen ehrlich zugeben, aufgrund der Corona-Lage im Jahr 2020/ 2021 hatten wir sehr wenig „Me-time“. Es hilft sehr, dass wir beide „my first spoon“ so sehr lieben, dass wir das nicht als Arbeit sondern als Bereicherung sehen. „Nur wer selbst brennt, kann Feuer in anderen entfachen.“, sagte schon Augustinus und wir beide brennen lichterloh für my first spoon.

Aber zurück zur Frage: Sport hilft uns sehr, wir beide lieben laufen und betreiben Yoga oder Pilates. Regelmäßige - momentan leider nur kleine - Ausflüge mit den Kindern helfen beim Abschalten. Gemeinsam kochen mit dem Mann oder Freunden ist unser Ding. Aber wir sind auch ehrlich: Wir freuen uns schon sehr, wenn bald wieder mehr möglich ist als eine kleine Auszeit in der heimischen Badewanne. :-) Reisen ist eines unserer liebsten Hobbys, ebenso wie Essen gehen oder Freundinnen auf ein, zwei Glas Wein treffen. Und wir planen schon unser nächstes Mädls-Wochenende, dieses Mal sogar ein verlängertes! :-)

 

Was möchtet ihr noch persönlich erreichen und was wünscht ihr euch für „my first spoon“? 

 

Eine sehr wichtige Frage, finden wir. Als alte Vertriebler kennen wir uns mit Zielen natürlich aus und haben auch für „my first spoon“ Ziele definiert, die wir regelmäßig durchsprechen und anpassen. Unser wichtiges Ziel ist es, dass wir den Spaß an der Sache nicht verlieren. Wer verbissen ist und unrealistischen Zielen hinterher jagt, wird unglücklich und nicht erfolgreich.
 Für my first spoon wünschen wir uns natürlich Erfolg. Da das erste Jahr mit unserem Shop schon so gut angefangen hat, wir tolle Kooperationen schließen konnten und uns gerade in einem solchen „Schwung“ befinden, gehen wir davon aus, dass es uns gelingt, unter die TOP 3 im Bereich Silber für Kinder online zu kommen. Unser Wunsch ist es, dass es irgendwann einen Zeitungsartikel gibt mit der Titelzeile: „Zwei Frauen, die einfach mal durchgestartet sind - vom Startup zum erfolgreichen Onlinebusiness“ oder so ähnlich. :-)

 Was wir verraten können: Derzeit lassen wir unser eigenes Shopsystem bauen und sind so gespannt, wie das ankommt und wie es aussieht. Wir haben noch weitere Ideen, wie wir „versilbern“ können, aber dazu können wir jetzt leider noch nichts sagen - im nächsten Interview sicherlich! 

 

Habt ihr zum Abschluss eine Botschaft für alle Mamas und Frauen, die dies lesen? Was ist euer ultimativer Mutmacher für alle Mamas, die gründen möchten und noch mit sich hadern? 

 

Wir haben mal einen Spruch gelesen, der ging ungefähr so: „Es gibt nur zwei Dinge die du falsch machen kannst: aufhören oder gar nicht erst anfangen!“ ... wenn Ihr also für eine Idee brennt, dann traut euch! Was kann schon passieren? Mehr als scheitern kann man nicht und das ist, gerade wenn man klein anfängt, nicht schlimm. Mit ein wenig Startkapital lässt sich schon viel anfangen und es gibt einige Angebote für Gründerinnen, bei denen man finanziell oder auch inhaltlich in seiner Idee unterstützt wird. Auf geht’s - Deutschland braucht mehr Frauen die sich trauen. Wir stehen für Fragen und Anregungen immer gern zur Verfügung und wünschen uns mehr „Weggefährtinnen“.


© Lina Thomsen Photography